Wandergruppe Olympia 1914 Sommer-Wochenendreise in den Thüringer Wald    

Auf Vorschlag von Christa und Davor hatten wir uns am 19.07.24 zu unserer Sommerreise 2024 in Oberhof in Thüringen verabredet. Die Anreise erfolgte individuell mit Pkws bis 13.00 Uhr. Da alle rechtzeitig vor Ort waren, konnten wir um 14.00 Uhr mit unserer Tageswanderung „Umrundung von Oberhof“ starten.

Vom nahe am Wald gelegenen Hotel starteten wir in Richtung Osten auf dem gut ausgeschilderten Rundweg um Oberhof. Unser knapp 7 Km langer Rundweg führte uns durch eine bewaldete Umgebung mit sich immer wieder öffnenden Lichtungen, die einen Blick auf die Stadt freigaben.

Auf dem ersten Teilstück unserer Wegstrecke befanden wir uns auf der „Allee der Olympiasieger und Weltmeister“. Links und rechts der Wegestrecke waren hier dutzende metallene Hinweisschilder aufgestellt, die auf die vielen Olympiasieger, Welt- und Europameister dieses „Heldenstandortes Oberhof“ hinwiesen. Ob Skispringen, Bobfahren, Rodeln oder Biathlon alle Sportarten waren unter Angabe der Jahreszahl vertreten. Diese Anhäufung von siegreichen Sportlern hat uns alle sehr überrascht. Der Standort Oberhof war „die Kaderschmiede“ der damaligen DDR.

Wir folgten dem Weg durch den Wald nach Norden, um dann nach 4 Km nach Westen zu schwenken.  Als wir wieder in Richtung Innenstadt unterwegs waren, lag plötzlich eine riesige Sprungschanze vor uns. Hier wurden aus allen Perspektiven viele beeindruckende Fotos geschossen. 

Unsere Wanderung führte uns dann auf dem gut ausgebauten Weg unterhalb der Häuser in die Innenstadt. In diesem Bereich bewunderten wir die großzügig angelegten Plätze, moderne Bauwerke und die eindrucksvollen großen Hotelanlagen. Hier ist alles neu, alles vom Feinsten, dank der Unterstützung der Steuermittel aus dem Westen. Die Stadt zeigt sich touristisch auf sehr hohem Niveau und kann die internationalen Gäste zu den regelmäßig stattfindenden Sportevents in Oberhof „auf Augenhöhe“ bedienen. Es ist hier alles tipptopp gepflegt und wir fanden hier ansprechend gestaltete städtische Grünanlagen. In Summe ist das alles sehr beeindruckend!

Der Straße zu unserem Hotel folgend, waren wir bald an unserer „Gaststätte und Pension Waldschlösschen“ angekommen. Es wurden die Zimmer bezogen und wir freuten uns auf unseren ersten Abend.

Ab 19.00 Uhr verbrachten wir einen schönen gemeinsamen Abend auf der Terrasse der Gaststätte. Die Bewirtung war gut und das Personal sehr bemüht um unser Wohlbefinden. Das alles sorgte dafür, dass der erste Tag unserer Reise sehr angenehm seinen Abschluss fand.

Samstag, 20.07.24

Nach einer erholsamen Nachtruhe in ordentlichen, sauberen Zimmern, nahmen wir im Frühstücksraum unser Frühstück ein. Das Frühstücksbuffet war reichlich und vielfältig. Wir fanden hier alles, was zu einem guten Frühstück gehört. Der Service füllte fortwährend das Buffet auf und sorgte dafür, dass alles reichlich und frisch vorhanden war.

Pünktlich um 10.00 Uhr starteten wir gemeinsam zu unserer „großen Oberhof-Wanderung“. Nach kurzer Zeit befanden wir uns im Wald, auf unserer geplanten Route. Davor hatte die gestrige und auch die heutige Route ausgewählt. Herrliches Wetter, Temperatur zirka 22 Grad, frische saubere Luft inmitten grüner Natur. Die Umgebung zeigte sich von ihrer besten Seite und wir waren voller Erwartungen, was der Tag so bringen würde. Über gut ausgebaute, teilweise stark geschotterte Waldwege wanderten wir im „Rennsteig-Gebiet“ westwärts, begleitet von bunter sommerlicher Flora, saftig grünen Büschen, hohen Laubbäumen und stattlichen Fichtenwaldungen. Natürlich waren wir hier nicht allein unterwegs. Wir trafen neben Wanderern auch viele Mountainbiker, fast ausnahmslos mit E-Antrieben ausgestattet. 

Nach knapp 5 Km erreichten wir unser erstes Tagesziel, das Gebiet um den „Veilchenbrunnen“. Hier konnten wir uns, mitten im tiefen Wald, an kühlem, sehr schmackhaftem Quellwasser laben und erfrischen. Ein mit Bohlen ausgelegter Rundwanderweg über das dortige Hochmoor vermittelte Natur pur. So, wie vor vier Wochen bereits im „Hühnerfeld-Moor“, nahe Kaufungen gesehen, ist auch hier die Natur in ihrer ungestörten Vielfalt zu bewundern.

Wenige Hundert Meter von der Quelle entfernt, erreichten wir unser erstes Tagesziel, die „Bergbaude Veilchenbrunnen“. Hier fanden wir eine gemütliche Waldgaststätte vor, die von mehreren Dutzend Gästen besucht wurde. Da das Frühstück noch nicht ganz verdaut war, nahmen wir nur Getränke zu uns. Trotz des Quellwassers aus dem Veilchenbrunnen „zischten“ die Getränke nur so weg. 

Nach einer knappen halben Stunde ging es weiter. Die Sonne stand nun schon hoch am Himmel und heizte uns kräftig ein. Vor uns lagen nun zirka zwei Kilometer bis zur „Schanzenanlage Oberhof im Kanzlersgrund“. Um die Groß-Schanze im oberen Bereich zu umgehen, nahmen wir eine weitere Steigung in Angriff, diese sollte die vierte von sechs „Davor-Bergwertungen“ an diesem Tag sein. Die Schanzenanlage zeichnete sich durch eine große und eine kleinere Sprungschanze aus. Beide sind weitgehend in das natürliche Bergmassiv eingebunden.

Wir folgten nun dem zwei Kilometer langen Höhenweg in westlicher Richtung. Die Sonne brannte uns hier ungeschützt auf die Häupter, da die Bewaldung hier keinen Schatten spendete.
Der „Gasthof Thüringer Hütte“ lud uns zu einer Rast mit Imbiss und kühlem Getränk ein. Hier und auch an anderen Orten gab es eine „Runde“ aus der privaten Wanderkasse.

Neben der Gaststätte lag der riesige Caravan Stellplatz am Biathlonstadion Oberhof. Hier fanden sich am Wochenende hunderte getunter Autos zu einem deutschlandweiten großen Auto-Event ein. In und um diese Anlage waren die meisten Wege durch den Veranstalter gesperrt. So konnten wir nicht, wie beabsichtigt, das Biathlon-Stadion besuchen. Auf unserem weiteren Weg Richtung Oberhof sahen wir auf 1,5 Km die ausgedehnte Biathlon Anlage linker Hand im Tal liegend.

Kurz vor der Bobbahn lag die Bergstation einer Sessellift-Anlage, die ununterbrochen  viele Mountainbiker (Downhill-Biker) vom mehrere hundert Meter tiefer gelegenen Talgrund auf unsere Höhe beförderte. Da die Anlage unmittelbar auf unserem Weg lag, konnten wir der Verlockung nicht widerstehen und buchten, fast alle, für 4 Euro die Talfahrt. Das war ein unerwartetes Highlight. Es verschaffte uns, bei unserer Abfahrt,  einen tollen Blick über die zu unseren Füßen verlaufende Mountainbike-Anlage und die rechts davon liegende „Bobbahn Oberhof“. Wir konnten uns auf der knapp einem Kilometer langen Talfahrt aus luftiger Höhe gut ausruhen, während wir zum „Bikepark Oberhof“ zu Tal glitten.

Von hier aus erreichten wir nach einem kurzen Marsch unser drittes Tagesziel, die „Obere Schweizerhütte“. Als letzte Gäste wurden wir kurz vor der Schließung um 15.00 Uhr noch mit einem kühlen Getränk oder einem Kaffee versorgt. 

Nach einer kurzen Pause, die die meisten wegen der aggressiven Wespen im Garten, im inneren der Gaststätte verbrachten, führte unsere Route zu der 600 Meter entfernt gelegenen „Herausforderung des Tages“. 

Wir hatten an dieser Stelle die Wahl über einen großen Umweg oder über einen steilen Bergrücken direkt in die Stadt zu gelangen.  Wir entschieden uns für die kürzere Strecke. Ein Sturm hatte wohl vor kurzem alle Bäume an diesem 150 Meter hohen Berghang zu Fall gebracht, wodurch sich uns ein trostloser Anblick über eine steile, braune, kahle Bergflanke bot. Die Nachmittags-Sonne knallte erbarmungslos auf dieses Fleckchen Erde, dass wir nun bezwingen wollten. In 10 Serpentinen wandte sich ein schmaler und sehr steiler Fußweg nach oben. Knorrige vertrocknete Baumwurzeln und loses Geröll forderten höchste Aufmerksamkeit von uns allen. Oben angekommen, galt es noch einmal den Anstieg neben der „Schanzenanlage am Warteberg“ zu meistern. Nach diesem herausfordernden Anstieg gebührte besonderes Lob der jungen Familie, die ohne zu murren ihr Töchterchen Liana auf dem Rücken von Hannes, mit Sabrinas Hilfe, den Berg hochgetragen haben. Wir alle waren stolz diesen Teil unserer Route „bezwungen“ zu haben. Der eine oder andere bezahlte diesen Teil des Aufstiegs mit einem Muskelkater am nächsten Tag.

Unterhalb der Stadt liefen wir einen Naturpfad Richtung Stadtmitte vorbei am „Grand Green Familux-Ressort“ einer großen, modernen Hotel- und Freizeitanlage.

Bei unserer Ankunft im Hotel hatten wir knapp 14 Kilometer bei mittleren Höhen von min. 700 Meter und max. 900 Meter zurückgelegt. Im Detail ging es 320 Meter bergauf und bergab. Das war für uns alle eine erlebnisreiche und begeisternde Wanderung, von der wir noch lange erzählen werden.

Um 19.30 Uhr hatte Christa im Restaurant „Waldschrat“ auf der Terrasse Plätze für uns reserviert. Nach einer „nachfragebedingten“ etwas längeren Wartezeit nahmen wir unsere Plätze ein. Die Küche konnte unsere Wünsche allerdings erst nach einer „vom Chef verordneten“ längeren Ruhepause befriedigen. Der darüber entstandene Unmut wurde durch das gute Essen und eine „Runde vom Haus“ wieder ausgeglichen. Die Wanderkasse zeigte sich auch wieder spendabel, sodass die Bewirtungskosten im Rahmen blieben. Die „müden Krieger“ machten sich bald danach zurück ins Hotel. Einige hatten noch genügend Kraft einen Scheidebecher auf der Restaurant-Terrasse zu nehmen. Aber bald ging für alle ein „ganz besonderer Tag“ zu Ende und der Sonntag stand vor der Tür.

Am Sonntag, den 21.07.24, nahmen wir alle im Frühstücksbereich des Restaurants unser Frühstück ein. In angenehmer Atmosphäre gab es viel vom Vortag zu erzählen. Es ergab sich beim Frühstück, dass sich für die Meisten der Gruppe, nun die Wege hier trennten. Die einen mussten direkt nach Kassel, Andere wollten in der Stadt noch Sportkleidung kaufen, ein Teil der Gruppe wollte noch eine Waldgaststätte in der Nähe aufsuchen. Somit fand die Verabschiedung gegen 10.00 Uhr vor der Pension statt. Wir gingen mit guten Gefühlen nach diesem besonderen Wochenende auseinander und sagten uns gegenseitig zu – „das müssen wir wiederholen!“

Gegen Nachmittag waren alle wieder gesund und heil in Kassel zu Hause angekommen.

Wir bedanken uns bei Christa und Davor für die Organisation und Wanderführung. Danke auch an alle beteiligten Wandersleute für ihre persönlichen Beiträge zum Gelingen der Reise. Danke auch „dem da Oben“, dass er das alles ermöglicht hat.