Für unsere Wanderung am 19.02.23 waren Tage vorher ganztägig extremer Regen angekündigt. Wir hatten uns schon Gedanken gemacht, ob eine verkürzte Tour oder sogar eine Absage in Erwägung zu ziehen wäre. Am Samstag zeigte sich eine leichte Verbesserung der Wettersituation, so dass es bei der angedachten Planung blieb. Als wir uns um 10.00 Uhr vor dem Clubhaus trafen, war der Himmel tief grau und dicke Regenwolken zeigten sich rechts und links von uns. Wir begannen unsere Wanderung regenfrei und freuten uns, dass wir trockenen Fußes losgehen konnten. So wie im August 2022 führte unsere Route wiederum durch Helleböhn Richtung Dönche. Die Superbaustelle an der Leuschnerstraße hatte sich seit unserer letzten Wanderung noch einmal weiter entwickelt. Deswegen möchte ich nachstehend einige Informationen zu dem stadteilprägenden Projekt in unmittelbarer Nachbarschaft unseres Clubhauses aufführen.
Aus der früheren Großbäckerei für die Wehrmacht und späteren Bundeswehrstandort – hier befand sich unter anderem die Kleiderkammer – wurden nach und nach moderne Bürogebäude. Die meisten Mieter sind bereits eingezogen. Unter anderem haben sich der Landesbetrieb Bau und Immobilien sowie Hessen Mobil Büroflächen gesichert.
Mit dem Erwerb der Bestandsimmobilie und des rund 40.000 Quadratmeter großen Grundstücks soll der Magazinhof zu einem neuen Quartier für urbanes Wohnen und Arbeiten entwickelt werden. Um den historischen Gebäudeteil zu erhalten, hat die Beethoven Development GmbH dessen Revitalisierung explizit in die Planung miteinbezogen und wird im Rahmen des Quartierkonzepts um verschiedene Neubauten sowie um ein Parkhaus ergänzt. Die dabei vorgesehenen jeweiligen Grundflächen- und Geschossflächenzahlen sind für den Bestand ausreichend hoch bemessen und weisen eine hohe Nutzungsflexibilität auf.
Die weiteren Neubauten und die Sanierung der Heeresbäckerei wurden als finale Maßnahme noch in 2022 begonnen und werden nach Fertigstellung das Projekts das Quartier zum Juwel im Stadtteil erheben.
Diese Maßnahme beschäftigte uns noch eine ganze Zeit auf unserem Weg am Rand der Dönche Richtung Nordshausen. An der Bushaltestelle, neben der Feuerwehrstation, machten wir eine kurze Pause und nahmen eine „geistige Stärkung“ zu uns. Von hier aus, bei zirka 180 Meter NHN (Normalhöhe Null), ging es nun stetig bergauf, es war zeitweise nötig, sich mittels Schirm oder Kapuze von dem Sprühregen zu schützen. Anders als im August des Vorjahres begleiteten uns keine bunte Natur auf unserem Weg. Außer ein paar vorwitzigen Schneeglöckchen lud uns nichts ein, unterwegs stehen zu bleiben. Lediglich einer Herde Alpaccas wurde unsere Aufmerksamkeit zuteil. „Sind die süß“ zwitscherten einige Begeisterte. Die Besitzer, die sich an der Entwässerung des Grundstücks zu schaffen machten, waren sich ihrer „Goldstücke“ und deren Wirkung auf uns sehr bewusst und beantworteten gerne einige Fragen. Wir mussten aber weiter, gemäß der Tageslosung: Augen zu und durch!
Bald überquerten wir die Konrad-Adenauer-Allee in Richtung Rehwiesen. Auf dem Weg dorthin wurde „mangels Puste“ wenig miteinander geredet und es erhärtete sich der Eindruck, dass wir alle möglichst schnell die Wanderung hinter uns bringen wollten. Dabei blieben dem Wetter geschuldet, die sonst üblichen kleinen kommunikativen Pausen weitgehend auf der Strecke. Auf dem Gipfelpunkt unseres Weges, bei zirka 400 Metern NHN angekommen, ging es nun deutlich zügiger bergab, als vorher bergauf.
Bald überquerten wir wieder die Konrad-Adenauer-Allee, folgten der Dachsbergstraße und durchquerten dann den Westfriedhof.
Wettertechnisch kamen wir auf unserer Wanderung „mit einem blauen Auge“ davon. Der trübe, regnerische Himmel und die noch schlafende Natur konnten unsere Stimmung an diesem Tag insgesamt nicht deutlich aufhellen.
Aber dann …, als wir endlich „Alt Süsterfeld“ erreichten, wo unsere „Fußkranken“ Wanderfreunde auf uns warteten, ging es mit der Stimmung bergauf. Im Wintergarten, an einer langen Tafel, wurde gut gespeist und ordentlich getrunken. Wir „feierten“ so wie immer gemeinsam unseren Wanderabschluss. Vergessen war der Anstieg zum Brasselsberg und das miese Wetter. Davor war es wieder einmal gelungen einige Höhenmeter mehr, als es uns vor Ort lieb war, aus uns heraus zu kitzeln. Im nachhinein – gut war´s!
So gingen wir wieder gutgelaunt auseinander und freuten uns alle aufs nächste Mal.
Danke an die Organisatoren und an unsere „Wetter-tapferen“ Wanderfreunde.