Goldener Oktober-Sonntag, 24.10.2021
Den Auftrag fรผr die Planung der Oktoberwanderung 2021 hatte ich von Christa erhalten, wobei die Gaststรคtte Hohes Gras einzubinden war. Dementsprechend suchte ich eine Route aus, die uns 5 1/2 Stunden durch den Habichtswald fรผhren sollte.
Treffpunkt war der Wanderparkplatz Sandweg oberhalb Augustinum Seniorenresidenz Kassel. Bei der Anfahrt zum Treffpunkt lag Kassel unter einer geschlossenen Nebeldecke, die in Hรถhe der Kreuzung Heinrich-Schรผtz-Alle / Druseltalstraรe plรถtzlich aufriss und einen strahlend blauen Himmel freigab. Der strahlend blaue Himmel und der herbstlich bunt geschmรผckte Wald machten richtig Lust uns auf den Weg zu machen.
Ab zirka 370 m รผber NHN fรผhrte uns ein zum Teil steiniger Bergpfad bergauf. Die Sonne strahlte von Sรผden durch das bunte Laub der Bรคume und erleuchtete unseren Aufstiegsweg zum 430 m hochgelegenen Bergsee Asch. Von dort aus fรผhrte uns der Weg steil nach oben รผber einen streckenweise steinigen und schmalen Bergpfad (Davor Bergwertung). Der letzte Sturm hatte uns einige Bรคume quer รผber den Weg gelegt, die unter- oder รผberkrochen werden mussten. Kurz vor unserem ersten Zwischenziel erreichten wir die Hรถhe von 552 Meter. Hier konnten wir die Fragmente des an dieser Stelle ehemals geplanten Herkulesbauwerks, genannt โKleiner Herkulesโ betrachten. Letztendlich wurde die โheutige Bauwerksanlage Herkules mit seinen Kaskadenโ zirka 600 Meter weiter nรถrdlich errichtet. Bald erreichten wir die Aussichtsplattform-Anlage vor dem Herkules-Bauwerk. Uns erรถffnete sich ein โgrandioser Ausblickโ auf den Bergpark, die Stadt Kassel und den Hohen Meisner im Hintergrund. Allerdings blieb die Stadt fรผr uns im dichten Nebel bedeckt und daher komplett verborgen. Durch die Kraft der Sonne erstrahlten die Wolken wie ein groรes weiรes Meer.
Nun ging es in sรผd-westlicher Richtung leicht bergab, รผber einen befestigten Fuรweg, der zwischen den Golfwiesen und der Straรe verlief. Hier konnten wir am Rande der Golfwiese die Spuren marodierender Wildschweine sehen. Die Tiere trauen sich immer weiter in die von Menschen befriedeten Teile unserer Kulturlandschaft, sehr zum Leidwesen der Golfplatzeigner. Bei der Suche nach fressbarem graben sie tiefe Furchen durch den gepflegten Rasen, trotz eines vor solchen รbergriffen schรผtzenden Elektro-Zaunes.
Nach 4 Km vom Start aus, รผberquerten wir die Straรe an der Kreuzung Ehlener Straรe/Straรe zum Herkules in Richtung Nord/West. Einen knappen Kilometer wateten wir durch hohes feuchtes Gras, das im Schatten der Bรผsche zum Teil noch gefroren war. Dann folgten wir einigen Waldwegen, die von hohen Buchen und Birken gesรคumt wurden. Immer wieder boten sich malerische Ausblicke mit herbstlich farbenfrohen Bรคumen und Bรผschen und dem blauen Himmel als Hauptdarsteller.
Nach 6 Kilometern รผberquerten wir wieder die Ehlener Straรe Richtung Hohes Gras. Mit 585 Metern Hรถhe hatten wir fast unsere Wander-Ziel-Hรถhe von 607 Metern erreicht. Unsere Mittagsrast lag in 1 Kilometer Entfernung in greifbarer Nรคhe. Auf dem Weg dorthin bot sich uns eine herrliche Fernsicht Richtung Osten auf das Kasseler Becken und die angrenzenden Berge. Diese freie Sicht war nur mรถglich, weil รถstlich des Weges die Stรผrme der letzten Zeit hier alle Bรคume komplett umgestรผrzt hatten. Von der Gewalt der Stรผrme zeugten auf unserem gesamten Weg immer wieder entwurzelte Bรคume oder in der Mitte abgebrochene massive Baumstรผmpfe mit Durchmessern von oftmals mehr als 50 cm.
Pรผnktlich, so wie geplant, erreichten wir die gut besuchte Gaststรคtte Hohes Gras um 12.30 Uhr. Im hinteren Teil des Lokals hatten wir fรผr uns eine lange Tafel reserviert. Mit Doris, die jetzt dazugestoรen war, haben wir in bester Laune, mit 12 Personen unser Mittagessen zu uns genommen. Die Speisen und Getrรคnke war hinsichtlich der Qualitรคt fรผr eine Ausflugsgaststรคtte gut. Die Bedienung ging zรผgig und freundlich vonstatten.
Wiederum pรผnktlich um 14.00 Uhr machten wir uns auf den 6 Kilometer langen Rรผckweg. Der Weg fรผhrte fast geradeaus in รถstlicher Richtung, vorรผber an den gut frequentierten Golfwiesen, bis zum Parkplatz Herbsthรคuschen, wo wir die Ehlener Straรe wieder รผberquerten. Vorbei an einem Lager riesiger, durchnummerierter Basaltblรถcke, die fรผr Reparaturarbeiten am Herkules prรคpariert waren, ging es bergauf Richtung Herkules. Dann folgten wir, links schwenkend, der alte โHerkules-Bahnterrasseโ bergab in Richtung der Siedlung Neu Holland.
Hier trafen wir auf den nach Osten fรผhrenden โWahl Wegโ, der das eingefasste Bett der jungen Drusel bis zum Asch, mit leichtem Gefรคlle begleitete. Links von uns der steil aufsteigende Berg, rechts zirka 100 Meter steil abfallendes Gelรคnde, oberhalb der Straรe im Druseltal. Hier sรคumten รผberwiegend Buchen und Bรผsche mit farbenfrohem Herbstlaub unseren Weg. Dieses Teilstรผck mรถchte ich mit dem Attribut โSahne Stรผckโ unserer Wanderung belegen. Vorbei am malerisch geschmรผckten Asch ging es bergabwรคrts zu unserem Wanderziel, das wir alle um 15.30 Uhr wohlbehalten erreichten.
In bester Laune, zum Teil beglรผckt von dem wunderschรถnen, gemeinsam verbrachten โgoldenen Oktobertagโ, gingen wir frohgestimmt, mit Vorfreude auf die bevorstehende โGรคnse-Essen-Wanderungโ am 14.11.21, auseinander.
Karl-Hermann Hartmann 24.10.2021