Rundwanderung Kunigundispfad Kaufungen

(2) 2025.11.16 Steinertsee

Treffpunkt um 09:30 Uhr am Clubhaus Olympia. Gemeinsame Weiterfahrt nach Kaufungen zum Parkplatz vor der dortigen Tierklinik. Eintreffen und Abmarsch zur Rundwanderung um die Ortschaft Kaufungen um 10.00 Uhr.

Zu Beginn ging es 2 Km leicht bergab, wobei die B7 unterquert wurde. Der Straße am westlichen Rand von Niederkaufungen folgend, überquerten wir bald die Losse. Jetzt führte unser Weg in südöstlicher Richtung einem Waldsaum entlang, der zuerst aus Eichen, später aus einem Buchenmischwald bestand. Das reichlich abgefallene trockene Laub raschelte unter der Vielzahl der Wanderschuhe. Teilweise lag das Laub 15 cm hoch und verwandelte den Weg in ein knisterndes Naturochester – ein wunderbarer Herbsteinstieg. Der starke und schnelle Laubabwurf der Bäume und Büsche deutet, so sagen es die „Alten“, auf einen frühen und kalten Winter hin. Wir werden sehen!

 Die Natur gab immer wieder Blicke auf die Gemarkung Kaufungen frei. Ein Ort, der durch die Geschichten um „ihre Kunigunde“ weit über die Grenzen hinaus Aufmerksamkeit erzielt hat. Gegen 1014 wurde sie an der Seite ihres Gemahls zur Kaiserin gekrönt. Drei Jahre später erkrankte sie schwer. Die fromme Frau gelobte, wenn sie wieder gesund werden würde, würde sie in Kaufungen ein Kloster errichten. Gesagt- getan: Nach ihrer Genesung in 1018 gründete sie das Benediktiner-Kloster, so wie gelobt. Kurz darauf begann sie mit dem Bau der Stiftskirche. An der Seite ihres Gatten führte sie mit ihm bis 1024 die Reichsgeschäfte. Als ihr Mann verstarb, wurde sie beim Regieren von ihrem Bruder unterstützt. Nach der Übergabe der Reichskleinodien an den neuen König „Konrad 2“ zog sie sich in „ihr Kloster“ zurück, in dem sie nach ihrem Tod in 1033 auch beigesetzt wurde. 67Jahre später wurde sie vom damaligen Pabst Innocenc III heiliggesprochen. Der Name „Kunigunde“ kommt aus dem germanischen und setzt sich zusammen aus „Kuni“ = Sippe und „Gund“ = Kampf. Sie war die bekannteste Namensträgerin für den Begriff „Sippenkämpferin“. Kaufungen darf sich inzwischen „Kunigundengemeinde“ nennen und pflegt mit Stolz die überlieferte Geschichte.

Nach zirka 5 Kilometer erreichten wir das überregional bekannte Freizeitgelände „Steinertsee“, eine große Freizeitanlage mit Spielflächen, dem Steinertsee als Badesee und eine interessante Schmalspur-Mini-Eisenbahn beglücken während der warmen Jahreszeit hier die Besucher. Bei der Trinkpause spendierte Davor auf seinen Geburtstag ein Schnäpschen, was die insgesamt gute Stimmung weiter erheiterte. Der weiter bedeckte, aber regenfreie Himmel und die milde Temperatur von zirka 10 Grad halfen darüber hinaus die gute Laune weiter zu verbessern.

Unser Weg führte uns nun über ein freies Feld, bevor wir wieder in einen dichten Wald eintauchten und uns in südlicher Richtung, seitlich von Oberkaufungen weiterbewegten. Inmitten des Waldes kreuzten wir die große Altenheim- und Pflegeanlage Kaufungen, die von den Helios Kliniken Kassel betrieben wird. Hier führte über eine Treppe der Wanderpfand nun bergab, Richtung Leipziger Straße. Wir folgten dem Straßenverlauf auf einem Rad- und Fußweg am Rand der Straße, um dann nach bisher zirka 10 Kilometer die B7 zu unterqueren. Mit einer Davor-Bergwertung ging es dann noch einmal „gefühlt lange“ bergauf. Oben angekommen, wanderten wir auch hier wieder durch einen stark vom Laub befreiten Wald. Parallel zur B7 ging es nun in westlicher Richtung zu unserem Ausgangsort.

Nach gut 3 Kilometer über freies Feld sahen wir noch rechter Hand Kaufungen vor uns liegen und wir konnten am Horizont unsere Wegstrecke von hier aus gut nachverfolgen. Im Nordwesten zogen dicke Regenwolken auf, die in Kassel zu ergiebigem Regen führten, uns aber verschont ließen.

Nach 13 Kilometer erreichten wir die Gebäude der Tierklinik Kaufungen. Endlich! Die Wanderung war landschaftlich sehr abwechslungsreich, lauftechnisch bis auf zwei Davor-Bergwanderungen, moderat; aber die 13 Kilometer ohne größere Pausen bedeuteten für viele aus der Gruppe eine „gewisse Herausforderung“.  So, dass das Lächeln auf den Gesichtern über das Erreichte zwar zu sehen war, aber auch die kleinen „Zipperlein“, die sich einige nicht verkneifen konnten. Wir waren insgesamt aber alle sehr zufrieden mit dem Erreichten und freuten uns auf unser gemeinsames Essen im „Alt-Süsterfeld“.

Christa hatte hier im Nebenraum für uns eine große Tafel stellen lassen. Alle Wanderer und die dazugekommen Nichtwanderer fanden sich bald in einer geselligen Runde wieder. So wie immer! Die Speisen waren durchweg gut. Insbesondere hatten die sechs Personen, die eine frische halbe Ente bestellt hatten, dass bisher größte Erlebnis ihrer „Enten Kulinarik“. Eine riesige Portion Brust und Keule, wie nie zuvor gesehen, eine frisch aus dem Ofen knusprig zubereitete ½ Ente, beglückte die schwelgenden Esser und neidischen Zuschauer!

Als es draußen bereits dunkel war, ging gegen 17.00 Uhr ein erlebnisreicher Tag für alle Beteiligten zu Ende. Wir danken den Organisatoren Davor und Christa für ihr Engagement. Wir müssen uns aber auch bei den vier „Gastwanderern“ und allen aktiven und passiven Wanderfreunden bedanken, dass sie mit ihrer Anwesenheit und Beiträgen zum guten Gelingen des Wandertags beigetragen haben.

Schön war`s!

Strecken-Infos:

Wanderzeit 4 Stunden
Wegstrecke 13 Kilometer
Höhenunterschied 293 m
4 Kilometer bergauf, 4 Kilometer bergab
maximale Höhe 285 m, minimale Höhe 172 m