In Pkws reisten wir alle problemlos an. Björn hatte im Vorfeld die Zimmer reserviert. Gegen 11.00 Uhr trafen die meisten ein und wir versammelten uns auf der Hotel-Freiterrasse des inhabergeführten Gasthofs und Metzgerei „Zur Krone“. Wir freuten uns über unser Wiedersehen und sprachen den geplanten Verlauf der nächsten Tage ab.
Um 12.00 Uhr machten wir uns, bei optimalem Wanderwetter, auf den Weg durch das malerische Örtchen Tann in östlicher Richtung. Wir hatten uns ca. 8 Km Wanderstrecke vorgenommen und dabei einen Zwischenstopp auf dem „Dietgeshof“ geplant. Der erste Teil der Strecke führte ständig bergauf. Vorbei an saftigen Wiesen, die von hohen Bäumen eingesäumt waren. Auf den Wiesen standen Gruppen hellbrauner Rinder mit ihren Kälbern und Fersen. Ihnen ging es in dieser Umgebung offensichtlich recht gut, denn sie strahlten Ruhe und Zufriedenheit aus.

Diese friedvolle Umgebung hatte auch einen Einfluss auf unser Befinden. Wir waren alle „happy“ ob des Wetters, der Umgebung und der Menschen um uns herum.

Nachdem wir den Bergrücken erreicht hatten, ging es auf fast waagerechtem Weg Richtung Westen. Rechter Hand sahen wir in der Ferne den 700 Meter hohen Habelsberg, unser Wanderziel am Samstag. Vor diesem Berg, im Tal gelegen, erstreckte sich der Ort Tann. Die Stimmung war so ausgelassen, dass eine besonders aktive Wanderfreundin einen Hochsitz des Weges für ihre Turnübungen nutzte.

Nach ca. 6 Km erreichten wir den „Dietgeshof“, eine Jausenstation innerhalb eines Aussiedlerhofs. Auf der Terrasse ließen wir es uns bei kühlen Getränken, Kaffee und Kuchen „gut gehen“. Der rustikale Rahmen des Hofes und die freundliche Bedienung durch die Besitzer trugen zur Steigerung unserer guten Laune bei.

Nach der erholsamen und kurzweiligen Pause ging es bergab weiter Richtung Tann. Nach 2,5 Km hatten wir den Ort erreicht. Bis zum Abendessen nutzten wir noch die Zeit, um auf der Terrasse einer Eisdiele, ein Steinwurf entfernt zum Hotel, uns bei leckeren Eisspezialitäten von der 8,5 Km langen Wegstrecke zu erholen.

Um 19,00 Uhr fanden wir uns in der rustikalen, gemütlichen Gaststätte an einer langen Tafel gemeinsam ein. Eine ausgesprochen freundliche Bedienung versorgte uns an diesem ersten Abend mit allem, was die Gaststätte zu bieten hatte. Die eigene Fleischerei im Hause garantierte hochwertige Fleischprodukte, leckere Speisen und Getränke. Die Rinder-Steaks, Schnitzel und die 300 Gramm schwere Portion Tartar wurden besonders gelobt. Für das „Tartar-Essen“ hatte sich Björn von zuhause extra einige besondere Komponente vorsorglich mitgebracht, so wurde diese Speise zu einem Fest-Mahl.
Am Samstag trafen wir uns ab 08.00 Uhr zu einem gemeinsamen Frühstück wieder an unserer Tafel. Das Frühstücksbüffet war in einem Nebenraum aufgebaut. Das Angebot an Speisen und Getränken übertraf unsere Erwartungen bei Weitem. Leckere Wurstwaren, Schinken, Käse, Salate und frisches Gemüse erfreuten unsere Augen und Gaumen. Es war alles sehr gut präsentiert. Einige meinten, dass das frische Rührei wohl das „weltbeste Rührei aller Zeiten“ sei. Kurzum ein prima Auftakt für den Tag und die bevorstehende Wanderung.
Um 10 Uhr machten wir uns, bis auf zwei „Fußkranke“, auf den Weg Richtung Habelsberg. An einer Mauer unterhalb des Ortes waren Schilder angebracht, die Hinweise und Sprüche zur Weisheit des Lebens zeigten.
Nachdem wir über zwei kleine Brücken den Fuß des „Habelsberg“ erreichten, ging es auf gut ausgebautem Weg in Richtung Bergspitze zum Gipfelkreuz. Bis auf die Beiden „Fußkranken“, die im Hotel geblieben waren und das Städtchen erkunden wollten, waren wir alle „gut drauf“ und schritten zügig bergauf. Der Himmel war bedeckt und versperrte der Sonne den Zugang zu unserer Umgebung. Die Luft war schwer und feucht und belastete zu unseren Aufstiegsbemühungen unsere Körper zusätzlich, so dass wir bald alle kräftig ins Schwitzen kamen. Inzwischen wurden wir von hohen Bäumen und niedrigeren Büschen am Wegesrand eingerahmt. Es ging aufwärts …, weiter und weiter …! Davor marschierte vorneweg und wir folgten ihm in kleinen Gruppen. Unser Aufstieg wand sich im Uhrzeigersinn um den Berg nach oben. Irgendwann sollte eine Wanderhütte kommen, die Gelegenheit zur Rast bieten sollte. Sie kam nicht, oder war nicht mehr da? Davor verzweifelte derweil etwas an der Aktualität seiner Wanderkarte, die nicht mehr auf dem aktuellen Stand war, obwohl er sie kurzfristig erworben hatte. Der Aufstieg ging derweil „ohne Gnade“ weiter. Davor und Björn vorneweg, wir hinterher!
Nach fast 5 Km hatten wir den höchsten Punkt des Berges erreicht. Glücklich und stolz, dass wir es geschafft hatten. Aber außer hohen Baumwipfeln um uns herum, gab es kein Bergkreuz und auch keine Sicht ins Tal. Das war ernüchternd für uns, denn wir wollten Bilder von uns und dem Bergkreuz, als Zeichen unserer Leistung, machen. Kurzerhand formten Björn und Karl Heinz symbolische Kreuze als Zeichen unseres „Sieges“ und wir konnten uns dann doch am Gipfel des „Habelsberg“ über Kreuze freuen.

Auf einem Holz-Lagerplatz machten wir dann unsere verdiente Rast und verzehrten die leckeren Brötchen aus unserer Hausmetzgerei Mihm.
Jetzt ging es wieder abwärts Richtung „Meerswind“ unserem nächsten Jausen Ziel. Dabei nahm Davor mit unserer Zustimmung die eine oder andere Abkürzung durchs Unterholz, um schneller zu dem ersehnten Kaltgetränk in „Meerswind“ zu kommen. Nach 10 Km lag der kleine übersichtliche Ort vor uns und wir freuten uns auf die verdiente Pause. In Google prüften wir vorsorglich noch einmal, die Öffnungszeiten der Jause. Alles in Ordnung, der Betrieb war geöffnet. Im Ort angekommen, suchten wir nach der „Jause“. Leider vergeblich! Die Station war angeblich schon seit 10 Jahren nicht mehr da, wie uns ein unfreundlicher Hausbewohner auf Befragen mitteilte und uns dabei seines privaten Grundstücks verwies. Dumm gelaufen!
Unweit dieses „gastlichen Orts“ rasteten wir vor einem Holzstapel mit Gelegenheit sich niederzulassen. Die Gemüter waren aufgrund der blöden Situation erregt und man beschloss, am nächsten Tag sich bei der Tourismuszentrale wegen der schlechten Markierungen und falschen Angaben auf unserer Wanderstrecke, zu beschweren. Da wir noch knapp drei Km bis zu unserem Ziel in Tann hatten, machten wir uns, zwar nicht mehr so fit wie am Morgen, aber doch noch „gut drauf“ auf den Weg. Nach einer letzten Abkürzung über eine Weide erreichten wir das Flüsschen „Ulster“, an dessen bewaldeter Flanke wir bald den Ortseingang erreichten. Wo könnten wir nun schnellstens unseren Drang nach einem frisch gezapften Bier befriedigen? Wir erinnerten uns daran, dass am Ende der Hauptstraße, unterhalb unseres Hotels, es einen Imbiss mit Terrasse gab. Das war unsere Rettung! Der Imbiss war geöffnet und wir wurden auf der Straßen-Terrasse freundlich und zügig mit dem nötigen „Lebenselixier“ versorgt. Doris und Anne hatten inzwischen von unserer Rückkehr erfahren und schlossen sich uns auf der Terrasse an.
Um 19.00 Uhr nahmen wir wieder, so wie am Vortag, unser Abendessen ein. Die gute Stimmung in der Gruppe rankte sich um die positiven Eindrücke der beiden Wandertage und die gute Betreuung im Hotel, die ihren krönenden Abschluss mit einer Runde vom Hausherrn ausgegebenen „Bullenschnaps“, fand.
Am Sonntagmorgen, nach dem Frühstück, trafen wir uns bei freundlichem Wetter zu einem gemeinsamen „Stadtrundgang“. Wir bummelten abseits der Hauptstraße und konnten so vielerlei Eindrücke von Tann sammeln. Nett herausgeputzte Häuser mit schönen bunt blühenden Vorgärten rahmten unseren Spazierweg. Insgesamt machte der Ort auf uns einen sehr sauberen und ordentlichen Eindruck. Was uns erstaunte, waren die wenigen Menschen, die uns am Sonntag, zur „Kirchenzeit“ begegneten.
Am Ende unseres Stadtrundgangs hieß es Abschied nehmen und den Heimweg antreten. Bei bester Stimmung verabschiedeten wir uns voneinander mit den Worten „Schön war´s“ und versprachen wiederzukommen.

Für die Vorbereitung, Organisation und die Wanderbegleitung sagen wir Danke an Björn, Christa, Davor und Bruni. Dank gebührt auch allen Wanderfreunden für ihre inspirierende Beteiligung: Jürgen, Karl Heinz, Doris, Wolfgang, Carmen, Anne und Karl Hermann.
Besonderer Dank gilt „Petrus“, der uns in den drei Tagen den Regen komplett ferngehalten hat und dafür gesorgt hat, dass wir alle wieder gesund zu Hause angekommen sind!