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1-2023.03.12-Blick-vom-Gudensberg

Rundwanderung Gudensberg 

Für unsere Wanderung am 12.03.23 war, wie bei der vorherigen Wanderung am 19.02.23, ganztägig Regen angekündigt. Als wir uns am Clubhaus trafen, war es wettermäßig so wie beim letzten Mal, es war „einigermaßen trocken“. Nach kurzer Begrüßung und Vorstellung der Tageswanderung fuhren wir mit PKWs nach Gudensberg.

Wir parkten vor dem Rathaus in Gudensberg und marschierten bergauf Richtung Gudensberg. Davor hatte uns darauf hingewiesen, dass wir gleich zu Beginn mit einer „kleinen Bergwertung“ starten würden. Von 200 Höhenmetern aus ging es in einem großen Bogen am Gudensberg ständig bergauf. Auf der Bergkuppe wurde im Mittelalter die „Obernburg“ erbaut. Von hier aus walteten und verwalteten viele Landgrafen und Geschlechter. Als Residenz der jüngeren Brüder der Ludowinger Landgrafen erlebte Gudensberg eine Blütezeit, mit der ersten Ummauerung von etwa 1170 bis 1180 und der Erwähnung als Stadt 1254 mit städtischer Verfassung zu Beginn des 13. Jahrhunderts.  In den zahlreichen Fehden zwischen dem Erzbistum Mainz und der Landgrafschaft Hessen war Gudensberg einer der Hauptstützpunkte Hessens und erlitt wiederholt schweren Schaden. Am 2. September 1387 wurden Gudensberg und die Wenigenburg, jedoch nicht die Obernburg, von mainzischen Truppen eingenommen und eingeäschert. Ein Jahr später zerstörte Erzbischof Adolf von Mainz alles, was bis dahin der Verwüstung entgangen war.

In der neueren Zeit suchten Brandkatastrophen die Stadt heim. 1587 wurde die Stadt durch Unachtsamkeit verwüstet. 1640 wurde Gudensberg während des Dreißigjährigen Krieges durch kaiserliche Truppen gebrandschatzt.

Tilly berief 1626 einen Landtag der hessischen Städte in Gudensberg ein, auf dem er vergeblich die Abdankung des Landgrafen Moritz zu erreichen versuchte. Ein Jahr später (1627) erzwangen dann die auf der Mader Heide versammelten hessischen Landstände von Moritz die Übergabe der Regentschaft an seinen Sohn Wilhelm. Der letzte hessische Landtag auf der Mader Heide wurde 1654 einberufen.

Im Siebenjährigen Krieg wurde 1761 die noch zum Teil erhaltene Obernburg durch Beschuss von britischen Truppen schwer beschädigt. 1806 plünderten französische Truppen die Reste der Obernburg und zerstörten sie völlig. Die Stadttore wurden als Verkehrshindernisse 1823 abgerissen.

Von der auf 300 Metern Höhe gelegenen Burgruine „Obernburg“ hat man bei schönem Wetter eine gute Aussicht auf die geschichtsträchtige Umgebung.

Der Abstieg von der Burgruine erfolgt wiederum in einem großen Bogen in nördlicher und dann in westlicher Richtung zur Stadtmitte. Über den „Holzweg“, auf dem wir uns Gott sei Dank – nicht befanden, führt uns unsere Route unter der A49 hindurch.

Über dem freien Feld erwischte uns der eine oder andere kleine Schauer mit Graupeln und ordentlichem Wind. Wir mussten in Bewegung bleiben, damit wir nicht zu frösteln begannen. Am Fuße des Großen Wachenkopfs (333 Meter) und des Kammerbergs (361 Meter) ging es dann nach Süden zum Odenberg (381 Meter). Hier vollzogen wir eine halbe Umrundung mit niedrigem Bewuchs links des Weges und dichter Bewaldung auf der rechten Seite. In den windgeschützten Bereichen konnte man es gut aushalten und es wurde viel „geschnuddelt“ über das Eine oder das Andere.

Auch war noch die Zeit für ein kleines „Schnapserl“. Unsere Route führte uns nun in südlicher Richtung wieder unter der A49 hindurch zum 322 Meter hohen Lamsberg, von dessen Besteigung wir aber absahen und es nur bei einer großen Umrundung beließen. Jetzt hatten wir bereits mehr als 10 Kilometer auf unserem „Wandertacho“ und es zog uns zu unserem Wanderziel. Durch Gudensberg hindurch, vorbei an interessanten Fachwerkbauten erreichten wir genau nach Zeitplan unser Ziel nach 13.4 Kilometern, den Parkplatz vor dem Rathaus Gudensberg. Jürgen war uns ein Stück des Weges entgegengekommen, ein Zeichen, dass wir nach seiner Fußverletzung bald wieder mit ihm rechnen können.

Mit unseren Autos kamen wir anschließend pünktlich am Wandertreffpunkt „Gaststätte Langes Feld“ in Niederzwehren an. Christa und Doris hatten schon „die Stühle vorgewärmt“ und wir freuten uns auf unser gemeinsames Treffen. An einer großen Tafel genossen wir die Wander-Kameradschaft und die gute und preiswerte Bewirtung. Eine Geburtstagsrunde leistete darüber hinaus einen guten Beitrag zur Geselligkeit. So ging eine unspektakuläre, wettertechnisch wenig attraktive, etwas anstrengende Wanderung in geselliger Runde gegen 15.30 Uhr bald zu Ende.

Gut gelaunt und zufrieden mit dem Geleisteten gingen wir auseinander und freuten uns auf unsere Couch und die nächste Wanderung.

Wiederum ein Danke an die Organisatoren und an unsere „Wetter-tapferen“ Wanderfreunde.