Zur letzten Wanderung im Jahr 2022 trafen wir uns am 18.12.22 um 10.30 Uhr am Clubhaus. Gemeinsam fuhren wir mit unseren Pkws zur „Waldgaststätte Hohes Gras“. Auf dem Weg dorthin, links und rechts der Straße „Im Druseltal“, waren Bäume und Büsche komplett mit weißen Eiskristallen überzogen. Der Nebel und der Frost hatten alles mit einem weißen Schleier überzogen. Die hellen Sonnenstrahlen hinter dem Dunstschleier am Himmel ließen alles wunderschön erstrahlen, so wie man sich einen Märchenwald vorstellt! Bergauf, hinter der Kreuzung zum Herkules auf der „Ehlener Straße“, brach der Nebelschleier auf und ein strahlend blauer Himmel zeigte sich. Ab hier bis hinauf zum „Hohen Gras“ hatte die Sonne alle Eiskristalle von den Bäumen und Büschen „abgeleckt“. Die sauber geputzten Bäume zeigten sich auf einer weißen Schneedecke vor einem wolkenlosen, strahlend blauen Himmel.
Die Zufahrt zur „Waldgaststätte Hohes Gras“ war schneeglatt, aber gut zu befahren. Hier parkten wir unsere Pkws. Voller Wanderlust starteten wir in Richtung „Skipiste Hohes Gras“. Aber auf Grund des relativ hohen Schnees folgten wir bergab nicht dem geplanten schneeglatten Weg neben der Skipiste, sondern gingen in südlicher Richtung weiter. Bald erwartete uns auch hier ein recht steiler Abstieg, der alle Aufmerksamkeit der Beteiligten erforderte. Nach dem wir diesen Abstieg ohne Zwischenfälle absolviert hatten, führte unser Weg geradeaus in nördlicher Richtung.
Vom Schnee bedeckt, befand sich ehemals „Am Hohen Gras“ ein recht großes Braunkohlerevier, die „Zeche Marie“. Hier ist der Boden an vielen Stellen löchrig wie Schweizer Käse und viele Boden-Einbrüche mussten in der letzten Zeit massiv aufgefüllt werden. Es treten aber immer wieder solche Einbrüche auf, da die alten Stollen unter der Erdoberfläche noch immer in Bewegung sind und einbrechen. Die Forstverwaltung weist deswegen Besucher und insbesondere Pilzsucher des Waldes darauf hin, die Wege nicht zu verlassen. Unterhalb der Schneedecke könnten sich nämlich unvermutet „kleine Abgründe“ auftun, was nicht ungefährlich wäre. Bisher kam durch solche Nachwirkungen des Bergbaus aber niemand zu Schaden. Vom heutigen „Parkplatz Roter Stollen“ wurde, nahe dem Eingang der früheren gleichnamigen Zeche, die Kohle auf Güterwagen der ehemaligen Herkulesbahn verladen, um sie nach Kassel zu transportieren. Wir erinnern uns, auch bei unserer letzten Wanderung in Wickenrode um den Hirschberg, spielte die Braunkohle zur Energiegewinnung eine große Rolle. Aktuell wird uns wieder die Rolle der fossilen Energieträger deutlich und unerwartet gewinnen die heimlichen Schätze der Natur vor unserer Tür wieder an Aufmerksamkeit.
Nun führte unser Weg in nord-westlicher Richtung leicht bergauf. Die Foto-Handys wurden ständig gezückt, weil es hier so viele attraktive Natur-Motive, einschließlich der Wanderer, gab.
Die Stimmung war dem Wetter entsprechend, einfach super! So wie ich es bei der Information zu der von mir geplanten Wanderung, am 12.12.22 per WhatsApp bereits angekündigt hatte: Wanderweg weihnachtlich dekoriert, Sonnenschein, Schnee am Boden und in den Baumwipfeln, mindestens Minus 5 Grad.
Zur Erinnerung, ein Tag später sorgte ein starker Eisregen in und um Kassel herum zu spiegelglatten, unpassierbaren Flächen. Danke Petrus!
Bald näherten wir uns unserem Tagesziel und freuten uns auf unsere Wanderfreunde, die sich direkt in der Gaststätte eingefunden hatten. An einer langen Tafel waren für 14 Erwachsene und ein Baby Plätze reserviert. Die allgemeine Freude, der bei der Wanderung Beteiligten, setzte sich lückenlos an der Tafel fort. Es gab, wie immer, viel zu erzählen und viel zu lachen.
Die Speisen und die Getränke sowie der Service waren, so wie bei unserem letzten Besuch prima. Zwei gespendete Getränke-Runden sorgten zusätzlich für gute Mienen.
Nach zwei geselligen Stunden gingen wir „wohl gestärkt“ an Leib und Seele auseinander. Schön war es! Wir Alle freuen uns auf das nächste Treffen im Kaufunger Wald.