Um 09.30 Uhr trafen wir uns am Clubhaus. Nach der Begrüßung durch Christa informierte Davor über die geplante Wanderung. Dann fuhren wir mit zwei Pkws nach Ippinghausen. Die Sonne lachte vom blauen Himmel bei 21 Grad Temperatur. Das Wetter und die gute Stimmung ließen wieder auf einen guten Wandertag hoffen.
Gegen 10.00 Uhr begann unsere Wanderung in Ippinghausen „Zum langen Rod“ in Richtung Süden bei 320 Höhenmeter. Linker Hand begleitete uns ein kleiner Bachlauf, die „Elbe“. Ein Kenner der Geografie informierte uns darüber, dass diese Elbe eine kleine Schwester der großen Elbe in Hamburg ist. Die Sonne stand über dem engen, herrlichen Waldtal und ließ das junge Grün der Bäume und Pflanzen am Wegesrand regelrecht leuchten. Die Luft war glockenklar und „es duftete nach Mai“. Der Weg führte, so wie von Davor angekündigt, ständig leicht bergauf und vermittelte uns auf gut geschottertem Weg, was eine „Genusswanderung“ ist.
Leider gab es, wie bei vorhergehenden Wanderungen, auch hier wieder große Brachflächen, wo die Trockenheit, die Borkenkäfer und der Sturm Fichtenbestände zerstört haben. Überall begegneten uns Berge von abholbereitem Fichtenholz. Bäume, die mehr als hundert Jahre alt waren, fielen den widrigen Umständen in wenigen Monaten zum Opfer. Der Anblick dieser Flächen hat uns alle sehr nachdenklich und betroffen gemacht. Was wird die Zukunft für uns und unseren Wald noch bringen?
Die Wanderstrecke säumten jedoch überwiegend völlig intakte Laubbäume, die über unseren Köpfen ein Dach von frischem Grün bildeten und lichten Schatten warfen, was wir bei den ansteigenden Temperaturen auch gerne annahmen.
Nach zirka 6 km erreichten wir, nahe am Gipfel des „Rabenkopf“, unseren höchsten Wanderpunkt bei 460 Meter. Die Markierungen am Wegesrand wiesen darauf hin, dass hier eine Vielzahl verschiedener Wanderrouten entlangführten. Wir verließen jetzt den Waldweg und folgten schmalen Pfaden in einen dichten Mischwald. Der Waldboden war trocken und weich wie ein dicker Teppich – „Fußgenuss pur“.
Nach 7 km lichtete sich langsam der Wald und wir sahen bald unser Mittagsziel das „Café Hasenacker“.
Da an Sonn- und Feiertagen hier keine Reservierungen möglich sind, hofften wir alle auf ein schönes, schattiges Plätzchen für unsere Gruppe. Obwohl schon zahlreiche Fahrzeuge auf dem Parkplatz zu sehen waren, ergatterten wir uns einen lauschigen Platz unter einem Zelt. Wir acht Wanderer und die beiden Nachzügler, die mit dem Pkw gekommen waren, saßen nun in einer gemütlichen Runde beisammen. Nachdem die Getränke äußerst zügig angekommen waren, stießen wir auf uns und den wunderschönen Tag an.
Die kleine Speisenkarte konnte die Wünsche der hungrigen Wanderer erfüllen. Bockwurst, Bratwurst, Leberkäs und Kartoffelsalat fanden sich auf fast jedem Teller. Dann erhöhte sich aber die Erwartung, Es konnte Kuchen bestellt werden. Die legendären Torten des „Café Hasenacker“ zeichneten sich durch ihre enorme Größe aus. Zirka 10 cm hoch und ein achter Schnitt pro Portion ließen die Augen der Probanden leuchten, jedenfalls beim ersten Anblick der Kuchenportion. Gegen Ende der Herausforderung konnte man vereinzelt einen leicht gequälten Gesichtsausdruck feststellen. Natürlich hatten wir alle unseren Spaß „unterm Zeltdach“ und wollten eigentlich gar nicht zur weiteren Wanderung aufbrechen.
Auf den ersten Metern unseres weiteren Weges fiel es uns noch etwas schwer Tritt zu fassen, zumal es wieder bergauf ging. Im Nachgang zu unserem Aufenthalt äußerten sich alle sehr positiv über die gute Bewirtung und die flotte Bedienung.
Der Wald hatte uns wieder voll in Beschlag genommen und bald ging es in östlicher Richtung stetig leicht bergab. Auf einem gut ausgebauten Waldweg liefen wir talwärts auf der gegenüberliegenden Seite unseres Weges vom Vormittag. Auf dieser Seite gab es, anders als am Vormittag, kein schattenspendendes Grün. Die verdorrten Baumstümpfe, die uns rechts des Weges flankierten, konnten keinen Schatten spenden, weswegen uns die Sonne ganz schön einheizte.
Bald darauf erreichten wir wieder unseren Ausgangspunkt. Alle waren gut über die Strecke gekommen, es waren keine Blessuren zu verzeichnen und ein Großteil der Kalorien vom „Café Hasenacker“ konnten als bereits verbrannt gebucht werden.
Rückwirkend betrachtet, reiht sich diese Wanderung auch in die Reihe der schönsten Wanderungen ein. Danke an die Planer/Organisatoren Davor und Christa. Wir haben uns an frischer Luft in wunderschöner Natur körperlich betätigt, „waldgebadet“ und viel Spaß gehabt – so soll wandern sein!
Karl Hermann Hartmann