2022-04-10 11.06.32 Die vier vom Grunnel Bach

Vorfrühlings-Wanderung im Kasseler Westen am 10.04.22

Wir trafen uns um 10.00 Uhr am Clubhaus, um von dort unsere Wanderung anzutreten. Nach Abwicklung der Startregularien durch Christa erklärte uns Davor kurz, die von ihm geplante Wanderroute mit den Zwischenzielen. 

Zu Beginn der Tour bei durchwachsenem, etwas kühlem Wetter, gingen unsere Blicke fragend zum Himmel – ob sich das Wetter wohl halten wird und wir vom Regen verschont bleiben. Vorab gesagt „Petrus sollte es wieder einmal gut mit uns meinen“ und uns einen 95% regenfreien Tag gönnen. Lediglich fielen vereinzelt ein paar Regentropfen oder kleine Hagelkörner vom Himmel. Danach blinzelte aber sofort wieder die Sonne durch die Wolkenlücken. 

In westlicher Richtung passierten wir die riesigen, zeitgemäß modernisierten Bürogebäude, die ehemals als Kornkammer und Großbäckerei die Wehrmacht versorgten. Aus heruntergekommenen Bauruinen wird hier mit hohem finanziellem Aufwand ein neuer, dienstleistungsorientierter Stadtteil entwickelt. Ein Glücksfall für das Quartier!

Nun folgten wir am südlichen Döncherand dem Rad- und Fußweg Richtung Nordshausen. Hier hatten wir den tiefsten Wege-Punkt des Tages mit 160 Höhenmeter erreicht. Vor uns lagen jetzt 240 Höhenmeter bis zum höchsten Punkt am Brasselsberg. Nachdem wir Nordshausen durchquert hatten, trafen wir bald auf unseren neuen Wegbegleiter, den Grunnelbach. Auf dem gut ausgebauten Pangesweg ging es stetig bergauf. Links des Weges plätscherte der Grunnelbach, an seinen Ufern standen die ersten Frühblüher schon in voller Pracht. Einige Bäume hatten schon ein zartes Frühlingsgrün angelegt und die Felder und Wiesen zeigten sich auch schon allesamt in sattem Frühlingsgrün. Die frische Luft und die für die Wanderung angenehme Temperatur von zirka 10 Grad trugen dazu bei, dass die Stimmung in der Gruppe ausgesprochen gut und fröhlich war. Es bildeten sich wechselweise immer wieder neue Gruppen von 2 – 4 Personen, die über die Dinge, die um uns herum passieren, lebhaft diskutierten. Neben vielen lustigen Dingen wurden aber auch ernste und tiefsinnige Themen erörtert. Es waren nicht alle immer der gleichen Meinung, aber meistens glichen sich die Meinungen aneinander an, oder konnten so diskutiert werden, dass man noch einträchtig nebeneinander hergehen konnte. Lediglich beim Thema Fußball gingen die Meinungen zum Teil weit auseinander und es konnte oft kein Konsens herbeigeführt werden.

Rechts des Weges reihten sich schöne Villen mit zum Teil herrlichen Gärten aneinander. Nach 5 km und 280 Höhenmetern verließen wir den Grunnel Bach und bogen nach links Richtung Konrad-Adenauer-Straße ab. Vor dem Überqueren der Straße lud ein über dem Fußweg liegender großer Baum zum kurzen Verweilen und einem kleinen Schnäpschen ein.

 Jetzt ging es nach „Davors Manier“ auf gut ausgebautem Weg ständig bergauf. Links und rechts des Weges begleiteten uns schöne Buchenbestände. Es zeigten sich aber auch einige von Sturm, Käfern und der Trockenheit „geschundene Stellen“ in der Natur.

Nach 7 km und 400 Höhenmetern hatten wir den höchsten Punkt unserer Wanderung erreicht. Erstaunlicherweise hatten alle den Aufstieg gut weggesteckt und es konnte jetzt mit erhöhter Schlagzahl talwärts gewandert werden. Oberhalb der Konrad-Adenauer-Straße marschierten wir „gen Norden“ und überquerten bald wieder die Straße. Dann folgten wir dem Waldweg in südlicher Richtung, in Richtung Dönche. Als wir aus dem Wald heraustraten, eröffnete sich uns ein grandioser Fernblick auf die Stadt Kassel, die Söhre, bis hin zum Hohen Meißner. Unserer überschwänglichen Stimmung und Gesprächslautstärke war es dann wohl zu verdanken, dass ein auf der einzigen Bank sitzendes Paar, zügig die begehrten Sitzplätze freimachte. Uns hats gefreut, die Dame wohl nicht so sehr, da sie laut zeternd von Dannen zog.

Nach kurzer Pause hatten es jedoch einige unserer Wandersleute eilig zum frisch gezapften Bier zu kommen. So brachen wir auf, um in östlicher Richtung den Dönche-Abstieg mit dem Zwischenziel „Freilandlabor“ hinter uns zu bringen. Danach folgte ein wunderschöner Wald Pfad mit hohen Eichen und Buchen. Ein Erlebnis für diejenigen, die bei dem einen oder anderen Baum die Hände auflegten, um Lebens-Energie aus den Baumstämmen „zu tanken“. Toll, wer dafür ein Gespür hat!

Jetzt waren es nur noch wenige Minuten vom nördlichen Döncherand, vorbei an der „Schönen Aussicht“ bis zu unserem Mittag-Ziel, der Gaststätte „Alt Süsterfeld“ Nach 13 km waren wir inzwischen wieder auf 200 Höhenmetern angekommen.

Auf der sonnendurchfluteten Terrasse hatte Christa eine große Tafel zum Garten hin bestellt. Unser Kreis vergrößerte sich durch, die in froher Erwartung stehenden Sabrina und Hannes. Es wurde gemeinsam festgestellt, dass der neue Erdenbürger, bei Eintritt in unsere Wandergemeinschaft, einen deutlichen Beitrag zur Senkung des Altersdurchschnitts leisten würde. Christa wird für den Zugang der nötigen Anmelde-Unterlagen Sorge tragen (-: .

Die Getränke kamen zügig auf den Tisch, die Speisen ließen eine knappe Stunde auf sich warten. Wir alle wurden aber entschädigt durch ausgesprochen leckere Speisen, die zum Teil in altersgerechten Seniorenportionen gereicht wurden, zum anderen gab es aber auch kulinarische Kämpfe mit großen saftigen Schweinshaxen. Auch diese Herausforderungen wurden mit großer Zufriedenheit und ohne Schwäche zu zeigen, von den Protagonisten gut gemeistert. Zu unser aller Überraschung „schnurrte“ Christa mit Hilfe der Wirtin  noch ein Stück Kuchen für jeden von uns.

Bei bester Stimmung machten wir uns bald darauf auf den 2 Km langen Weg in Richtung Clubhaus. Auch dieser Wandertag reiht sich nahtlos in die Reihe der schönsten Wandertage der letzten Zeit ein. Nach der langen entbehrungsreichen Corona-Zeit hat wieder einmal die Natur, die Kommunikation und die Gastlichkeit dazu beigetragen, dass wir alle einen wunderschönen Sonntag erleben durften. Danke an Christa und Davor für Planung und Organisation. Hervorzuheben ist auch, dass wir vom Standort Clubhaus gelaufen sind, keine Pkws für eine lange Hin- und Rückfahrt genutzt haben, wodurch wir unnötige „ökologisch nachteilige Fußabdrücke“ vermieden haben!

Karl Hermann Hartmann